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Für die CD erklingt jede Stimme einzeln

Der Neue Chor Würselen nimmt in der Stolberger Kirche St. Hermann-Josef mit „Joy“ bereits sein drittes Album auf.

AN/AZ Stolberg 4.3.2010

Von Sara Lienemann Stolberger Zeitung / Stolberger Nachrichten

Stolberg. Wenn der Neue Chor Würselen einmal anfängt zu singen, dann ist gute Stimmung garantiert. Das war auch so bei der Aufnahme seiner dritten CD „Joy“ in der Kirche St. Hermann-Josef auf der Liester.

Aus einem ursprünglichen Jugendchor entstand in St. Sebastian Würselen Ende 2001 ein bunter neuer Chor, zu dem heute unter der Leitung von Christoph Leuchter rund 60 Sängerinnnen und Sänger gehören. Die erste CD „Hand in Hand“ erschien bereits im Herbst 2004 und enthielt einen Mix aus Pop, neuen geistlichen Stücken und Gospel wie „Oh happy day“. Die zweite CD „Unterwegs“ folgte im Frühling 2006. Zu hören sind ebenfalls einige Popstücke, wie zum Beispiel von The Police und Queen, aber auch Gospelnummern und drei Eigenkompositionen.

Obwohl dort alles begann, ist der Neue Chor Würselen längst keine reine Kirchenangelegenheit mehr. Höhepunkte von vielen Auftritten waren auch zwei ausverkaufte, umjubelte Konzerte auf der Burg Wilhelmstein in Würselen-Bardenberg in den Jahren 2006 und 2008.

Bei so viel Erfolg ist es kein Wunder, dass auch die dritte CD nicht lange auf sich warten lässt. Eingedeckt mit reichlich Verpflegung und Kaffee begibt sich jede der vier Stimmen des Chores, bei den Frauen Sopran und Alt, bei den Männern Bass und Tenor, einzelnd zum Aufnehmen in die Kirche.

„Der Vorteil an der Aufnahme in den einzelnen Stimmgruppen ist, dass man sie so viel näher ans Mikrofon bekommt. Man hört den kleinsten Fehler und kann schnell unterbrechen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn knapp 70 Personen aufeinmal singen“, erklärt der engagierte Chorleiter Christoph Leuchter. Die Band hat die Musik bereits vorher aufgenommen, so dass jedes Chormitglied beim Singen die eingespielte Musik über Kopfhörer hören kann, was es leichter macht, sich in das Stück hineinzuversetzen. So werden die einzelnen Lieder stückchenweise aufgenommen. Da kann es auch schon mal sein, dass einzelne Stellen oft hintereinander wiederholt werden müssen.

Christoph Leuchter steht vorn, dirigiert, spornt an, lobt und kritisiert die singende Gruppe: „Stop! Jetzt haben wir hier wieder Peter Lustig! Noch einmal von vorn!“ Ohne sich entmutigen zu lassen, treten die Alt-Frauen daraufhin erneut und immer noch motiviert ans Mikrofon. Und so geht das den ganzen Tag. Denn zwei Stimmen pro Tag singen jeweils vier bis fünf Stunden.

„Es gibt nichts, was ich das ganze Wochenende lang lieber machen würde. Das Aufnehmen macht so großen Spaß, dass man die Anstrengung gar nicht merkt. Am schönsten ist es, wenn es am Ende gelingt“, erzählt Leuchter freudig. „Eine gute Atmosphäre ist für den Chor sehr wichtig. Er ist groß geworden mit Spaß und Lockerheit.“ Und das merkt man den Mitgliedern auch dann noch an, wenn sie eine Stelle bereits zum zehnten Mal hintereinander singen und dank der Akustik in der Kirche kann man in so manch einem Moment beim Zuhören auch schon mal eine Gänsehaut bekommen.

Während die ersten beiden CDs noch bunte Sammlungen aus verschiedenen bekannten Stücken sind, kriegt „Joy“ musikalisch ein ganz eigenes Gesicht und kommt genremäßig mehr aus einem Guss. Die CD geht stärker in Richtung Gospel und enthält nebenbei zwei Songs von den Beatles und drei eigene Stücke, für die Leuchter die Musik selbst geschrieben hat. Insgesamt wird sie voraussichtlich 13 Stücke enthalten, die an zwei Wochenenden aufgenommen werden. Bis die CD fertig ist, müssen alle vier Stimmen nämlich an diesem Wochenende noch einmal ans Werk.

Im September ein Konzert in Stolberg

Wie auch die beiden ersten CDs wird „Joy“ nur auf Konzerten des Neuen Chors verkauft werden. Präsentiert wird sie erstmals am 30. Mai um 17 Uhr auf der Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein in Würselen.

Ein Konzert gibt es dieses Jahr auch in Stolberg. Am Sonntag, 12. September, um 17 Uhr in der Kirche St. Hermann-Josef können sich alle von der guten Stimmungdes Chors anstecken lassen.